Donnerstag, 23. November 2006
was wäre wohl...
...aus den amokläufern geworden, wenn es keine computer und computerspiele gäbe. Würden sie jetzt irgendwo als bäcker oder bankangestellter arbeiten und keiner fliege etwas zu leide tun? oder würden sie heimlich ihre familie quälen? oder im irak herumballern? (http://de.wikipedia.org/wiki/America's_Army)
die frage ist ja: was kann für solche kinder tun bevor sie zu amokläufern werden? muss man auf einzelne eingehen oder liegt es vielleicht am ganzen schulischen- bzw gesellschaftlichen system? http://dermorgen.blogspot.com/ (am 22.11.06)

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Es der Gesellschaft in die Schuhe zu schieben ist natürlich nicht ganz verkehrt - aber im Endeffekt doch etwas zu einfach. Da müssen wohl noch ein paar individuelle Fehlleistungen und Versäumnisse zusammenkommen, denke ich.

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klar. aber tatsache ist doch, dass es so etwas vor sagen wir mal vor 50 jahren noch nicht gab, oder? man könnte ja vermuten, dass es individuelle fehlleistungen und versäumnisse auch damals schon gab. also was ist anders?

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http://blogs.pm-magazin.de/PhilosophieBlog

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Das gesellschaftliche Gesamtklima
war ein ganz anderes, ganz klar. Mitte der 50er prägte das Weltkriegstrauma noch sehr stark, es gab eine heftige Kontroverse um die Wiederbewaffnung. Es würde zu weit führen, hier im einzelnen darzulegen, welche Stellschrauben sich seitdem wie verstellt haben. Ich habe ja auch nicht gesagt, dass der gesellschaftliche Wandel damit gar nichts zu tun hätte. Ich finde nur, man macht es sich zu einfach, die Verantwortung pauschal an "die Gesellschaft" zu delegieren und dabei die Frage auszublenden, wo im näheren Täterumfeld Warnsignale (die es ja zweifellos gegeben hat) übersehen worden sind.

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stimmt natürlich. und außerdem ist ja auch jeder einzelne von uns - ob er will oder nicht - teil dieser gesellschaft...

ich könnte mir übrigens vorstellen, dass es heute schon für jugendliche viel wichtiger (und auch einfacher) ist von einer öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. jeder kann schließlich bei blöden talkshows oder big brother (und natürlich im netz) mitmachen und bekannt werden. nach dem motto: besser negativ auffallen als gar nicht.

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Da ist was dran.
Die Mediengesellschaft züchtet aufmerksamkeitsgeile Histrioniker geradezu heran. Die grundlegenden Mechanismen der Aufmerksamkeitsökomie werde selbst von prekariösen Talkshow-Spackos verstanden und konsequent umgesetzt. Dass die Welt von ihnen keine Notiz nimmt, ist für solche Naturen die Höchststrafe, und im Extremfall kulminiert das in Herostrat-Showdowns und Amokläufen. Ziemlich krank, das Ganze, aber wir als Blogger sind davon ja auch nicht völlig frei... ;-)

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muss doch noch mal auf das thema zurück kommen
so spannend und technisch faszinirend und globalisierend second life auch ist, es greift nicht nur den thrill zu spielen und den world of warcraft mäßigen agressions abbau (oder aufbau?) ab, sondern weitet das sprektrum auf alle lebensbereiche aus. das heißt, dass mehr emotionen für virtuelle situationen und figuren bestehen können als für meinen gegenüber aus fleisch und blut. wenn dann die reale lebenssituation auch noch frustrierend ist, kann es mit den empfindungen und handlungen im realen setting ja duchaus schwierig werden...

http://secondlife.com/
http://nwn.blogs.com/
http://piazza.ifkw.lmu.de/index.php/2006/11/28/virtuelle-meinungsbildung-bigbrother/#more-31

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Ja, schon.
Aber ob secondlife jetzt soo ne neue Qualität von potenzieller Real-Life-Entfremdung birgt, weiß ich nicht. Ich denke, es gibt halt einen bestimmten Prozentsatz, der dafür anfälliger ist, sich in solchen virtuellen Welten zu verlieren. Und ob sich das nun in "Siedler", "Civilisations", exzessiven Rollenspielen oder eben secondlife abspielt, macht aus meiner Sicht keinen großen Unterschied. Freilich muss ich fairerweise auch gestehen, dass ich gegen diese virtuellen Verlockungen in hohem Maße immun bin, mein Bedarf an digitaler Persönlichkeits-Repräsentation ist mit der Blogfigur mark793 schon hinlänglich gedeckt.

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wahrscheinlich ist das der punkt
solange man sich seine zeit fürs bloggen regelrecht freischaufeln muss und auf der anderen seite partner, freunde, job, kinder und waschmaschine warten, besteht die gefahr der kompletten virtualisierung natürlich nicht und man hat gut reden.....
dass heißt: für kranke typen - die es wahrscheinlich immer gegeben hat und immer geben wird - bietet die welt im netz einfach neue möglichkeiten eine bereits vorhandene persönlichkeitsstörung richtig auszuleben?


ich kann also die bei uns aus- und eingehenden postpubertierenden beruhigen, die extrem genervt davon sind dass angeblich immer counter strike an allem schuld sein soll.

...ist wahrscheinlich auch so ein arztkomplex dass man immer meint wenn man weiss worans liegt kann einem nix passieren ;-)

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Erstellt von shining-smile am 2007.04.30, 14:53.



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